StartseiteOsteopathieKrankheit verstehen

Die osteopathische Medizin wird häufig als eine Behandlungstechnik für diagnostizierte Erkrankungen im schulmedizinischen Sinne fehlverstanden.

Der osteopathische Behandler begreift sich aber in seiner Aufgabenstellung so, dass er die gesunden Anteile des Menschen stärkt, damit diesem Patienten die Genesung selbständig gelingt.

Der Organismus wird in seiner Reaktionsweise als eine untrennbare Gesamtheit von Körper und Seele verstanden.

Im Sinne eines biokybernetischen Regelkreises befindet sich die Person in einem ständigen Prozess der Balancierung der Bewegung, der Kommunikation mit dem Außen und der Aufrechterhaltung der Homöostase des Inneren, um sich wohl zu fühlen.

Bei Gesundheit sind die Regelkreise ausbalanciert und in einem dynamischen Gleichgewicht.

Der Körper reagiert auf Veränderung mit Adaptation und Kompensation; dies sind die Kräfte, die die Eigenheilung der Person bewirken.

Ist jedoch keine angemessene und ausreichende Kompensationsfähigkeit oder Balancierungsfähigkeit mehr gegeben, fühlt sich der Mensch krank.

Er reagiert mit körperlichen und seelischen Beschwerden wie z.B. Schmerz, Bewegungsstörung, Durchblutungsstörung, Organkrankheit, Bluthochdruck, Hormonstörung, Depression, Panik.

Die Aufgaben des osteopathischen Behandlers liegen also darin, dem Patienten wieder mehr Kräfte, d.h. Ressourcen, mehr Kompensationsvermögen zuzuführen, um die Eigendynamik der Selbstheilungskräfte "wieder in Gang zu setzen".

Er behandelt also keinen strukturellen Schaden des Körpers, wohl aber dessen Auswirkung auf den Gesamtorganismus.

So wird ein osteopathischer Arzt zwar Patienten z.B.mit Tumorleiden, mit Multipler Sklerose, mit Arthrose, mit Frakturen, Herzinfakt, Allergieneigung oder seelischen Leiden behandeln, dies aber nicht als Ersatz, sondern immer als zusätzliche Möglichkeit zu den bestehenden allgemein anerkannten Behandlungsverfahren.